Die Vergangenheit Duchroths

Aus der frühen geschichtlichen Zeit gibt es Einzelfunde, so hinterließen die Kelten sogenannte Hügelgräber, die Römer das Fundament eines Gutshofes sowie ein Gräberfeld in der Weinbergslage „Feuerberg“.

Etwa 900 bis 1100 gehörte Duchroth zum Mainzer Erzstift, von 1100 bis 1158 zu den Grafen von Saarbrücken.

Erstmals wurde Duchroth 1128 in einer Urkunde des Erzbischofs Adalbert I. erwähnt. Duchroth wird in dieser Urkunde „Royde“ genannt. Das Besondere dabei ist, dass die Urkunde sich auf die Zeit Erzbischofs Willigis (regierte ab 975) bezieht. Duchroth wird darin verpflichtet, einen Teil der Kapelle St. Marien auf dem Disibodenberg zu unterhalten. Duchroth besteht also mindestens schon seit dem Jahre 900.

In einer Urkunde des Erzbischofs Ruthard aus dem Jahre 1107 wird mit „Wernherus de Royde“ erstmals ein Einwohner von Duchroth genannt. Er war Dienstmann und Ministerialer eines nicht genannten Herrn und ragte dadurch über die anderen Leute im Dorf hinaus. „De Royde“ ist hier aber nur eine Bezeichnung der Herkunft.

Von 1158 bis 1274 waren unsere Vorfahren Untertanen der Grafen von Zweibrücken, von 1274 bis 1394 gehörte Duchroth zu den Rittern von Montfort, von 1395 bis 1410 zur Verwaltung des Kurfürsten Ruprecht III. von der Pfalz, von 1410 bis 1779 zu den Herzögen von Zweibrücken.

Herzog Stephan von Zweibrücken, Nachfolger von Kurfürst Ruprecht von der Pfalz, forderte von seinen Vasallen den Lehens- und Treueeid. Die Montforter weigerten sich, ihren Lehensherren anzuerkennen und den Huldigungseid zu leisten. Stephan zog mit seinen Mannen von Meisenheim aus vor Duchroth. Die Montforter hatten die Tore geschlossen und sich mit den Bauern hinter dem Dorfgraben verschanzt.

Es kam zum „Duchrother Krieg“. Da sich der Kurfürst von der Pfalz einschaltete, gaben die Montforter auf. Friedrich von Montfort hatte sich aus den Streitereien herausgehalten und wurde am 9.Juli 1418 als Amtmann über Duchroth eingesetzt.

Die schweren Kriegszeiten zwischen 1618 und 1734 gingen auch an unserer Heimat nicht spurlos vorüber. Sie führten dazu, dass viele Duchrother  in fremde Länder auswanderten, so nach Russland, Amerika und vor allem nach Südosteuropa (Batschka und Banat). Einer der bekanntesten pfälzischen Auswanderer, der Siedlungspionier und Begründer der deutschen Siedlungsgeschichte der Batschka war Johann Eimann aus Duchroth.

Von 1779 bis 1801 war Duchroth zur Kurpfalz gehörig, von 1801 bis 1814 unter französischer Verwaltung (Napoleon), von 1814 bis 1816 stand die Gemeinde unter zweijähriger Militärverwaltung und von 1816 bis 1918 gehörte sie als Folge des Wiener Kongresses zum Königreich Bayern.

Im Jahre 1848 stand ein großer Teil der Duchrother auf der Seite der Freiheitskämpfer. Diese nationale Bewegung, die mit so großer Hoffnung begonnen hatte, nahm ein trauriges Ende. In Duchroth wurde zur Strafe eine Kompagnie bayrischer Jäger einquartiert. Auch in den Kriegen 1870/71, 1914/18 und 1939/45 kämpften die Duchrother Bürger. An die Kriegstoten erinnern die Denkmäler bei der Kirche.

In den Jahren 1868/69 wurde eine neue Straße nach Odernheim gebaut, so musste man nicht mehr den beschwerlichen Weg über die „Heide“ nehmen.

Eine der schlimmsten Katastrophen in der Ortsgeschichte war der Großbrand am 23. Juli 1905. An diesem Sonntag wurden durch ein Großfeuer die Kirche, das Pfarrhaus, das Schloss und viele weitere Gebäude zerstört. Die daraufhin neu erbaute Kirche konnte am 4.September 1910 eingeweiht werden.

1947 wurde unser Bundesland Rheinland-Pfalz gegründet, welches zunächst alle eingeführten Formen und Organisationseinheiten bestehen ließ. Die rheinland-pfälzische Verwaltungsreform beendete am 7.Juni 1969 die seit 1798 bestehende Verwaltungsorganisation. Die Bürgermeisterei Odernheim wurde aufgelöst und Duchroth kam zur neuen Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein – Ebernburg. Im Zuge der aktuellen Verbandsgemeindereform kam Duchroth zur Verbandsgemeinde Rüdesheim/Nahe.

 

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